Die Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz dienen der Einführung neuer Erkenntnisse der Nutztierwissenschaften in die landwirtschaftliche Praxis mit dem Ziel der Verbesserung des Tierschutzes auf Betriebsebene. Die MuD Tierschutz werden vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) übernimmt die Projektträgerschaft.
Das Ziel der Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz ist der effektive Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis zur Verbesserung des Tierschutzes in der Nutztierhaltung
Die MuD Tierschutz sind kein Forschungsprojekt, sondern unterstützen Landwirte bei der Umsetzung und Praxiserprobung innovativer Maßnahmen.
An dem Netzwerk Pute nehmen deutschlandweit sechs Putenmastbetriebe teil, um den Erfolg der Maßnahmen an Fachkollegen zu vermitteln. Durch das bundesweite Netzwerk an Demonstrationsbetrieben werden neueste wissenschaftliche Erkenntnisse sowie innovative Entwicklungen in die Praxis eingebracht.
Die teilnehmenden Betriebe erhalten intensive Beratung und setzen Maßnahmen, die dazu beitragen, das Risiko für Federpicken zu minimieren, in ihrer Putenhaltung um. Die Begleitung und Beratung der Betriebe erfolgt durch das Tierschutz-Kompetenzzentrum. Dies dokumentiert in regelmäßigen Berichten die Entwicklung der Demonstrationsbetriebe.
Betriebsdaten, die in Bezug zur Problematik des Federpickens im Betrieb stehen, werden systematisch erfasst und analysiert. Die Betriebsleiter des Netzwerkes nehmen regelmäßig an Netzwerktreffen teil und legen ihre relevanten Daten und Erfahrungen offen. Die Netzwerktreffen finden abwechselnd auf den Netzwerkbetrieben statt. Zudem organisiert jeder teilnehmende Landwirt für interessierte Fachkollegen mindestens vier Multiplikatorenveranstaltungen auf seinem Betrieb.
Das Projekt ist mit einer Laufzeit von 2 Jahren zunächst bis September 2018 befristet, kann jedoch um 6 Monate verlängert werden.
Die BLE kündigt an, dass es demnächst zu einer Ausschreibung kommen wird, die eine engere Zusammenarbeit mit der Wissenschaft vorsieht.
In den bisherigen 5 Netzwerktreffen wurde über die Erfahrungen der Putenbetriebe mit schnabelunbehandelten Tieren berichtet. Gleichzeitig wurden die jeweiligen Maßnahmen der Betriebe intensiv diskutiert, ob und unter welchen Bedingungen auf die Behandlung des Schnabels in der Brüterei verzichtet werden kann.
Die Erkenntnisse aus den Praxisbetrieben sollen u. a. in den Evaluierungsprozess einfließen.
Aus Kartzfehn sind es Johannes Bünger und Dr. Hartmut Meyer, welche den Teilnehmern vor Ort in den Praxisbetrieben und bei den Netzwerktreffen mit Rat und Tat zur Seite stehen.